Die tiefe Bauch- oder Zwerchfellatmung
Für viele Pranayamas ist die tiefe Bauchatmung eine wichtige Voraussetzung. Sie ist die natürlichste und wirkungsvollste Art zu atmen. Allzu oft wird dies vergessen, z. B. bei Anspannung, schlechter Haltung, einengender Kleidung oder Bewegungsmangel. Wird diese Technik erst einmal zur Gewohnheit und die korrekte Atmung wiederhergestellt, ergibt sich körperliches und mentales Wohlbefinden.
Die richtige Nutzung des Zwerchfells bewirkt eine gleichmäßige Ausdehnung der Lungenbläschen, verbessert den lymphatischen Abfluss aus den tieferen Teilen der Lunge und massiert Leber, Magen, Darm und andere Organe, die direkt darunter liegen. Sie übt eine positive Wirkung auf die Herzfunktion und die Versorgung der Herzkranzgefäße aus und verbessert den Sauerstoffgehalt des Blutes sowie die Zirkulation.
Die Yoga-Vollatmung
Durch diese Technik wird Kontrolle über den Atem gewonnen, korrekte Atemgewohnheiten stellen sich ein und die Sauerstoffaufnahme erhöht sich. Diese Atmung ist besonders hilfreich in Stresssituationen oder bei Ärger, um die Nerven zu beruhigen. Durch regelmäßiges Praktizieren der Yoga-Vollatmung wird der natürliche Atemrhythmus vertieft.
- Lösung physischer und psychischer Anspannungen
- Entspannung der Atemmuskulatur
- Verbesserung der Verdauung
- Unterstützung bei Einschlafproblemen
- Verbesserung der Konzentration
Kapalabhati – Feueratmung
Das Wort „Kapala“ bedeutet Schädel, „Bhati“ wird mit „leuchtend“ aus dem Sanskrit übersetzt (Sanskrit bezeichnet die verschiedenen Varietäten des Altindischen und wird heute noch in Indien als Literatur- und Gelehrtensprache verwendet).
Diese kraftvolle Praxis, die zu Beginn einer Pranayama-Session empfohlen wird, kann dein gesamtes System so tief reinigen, dass dein Gesicht zu strahlen beginnt und Gesundheit ausstrahlt. Wie der deutsche Name Feueratmung suggeriert, arbeitet dieses Pranayama mit dem Feuerelement und wirkt aktivierend sowie energetisierend.
Dieses Pranayama löst bei vielen ein Gefühl großer Klarheit und Frische aus, vor allem im Kopfbereich. Dies ist dem gestärkten Feuerelement und der erhöhten Sauerstoffzufuhr zu verdanken.
Durch die verstärkte Ausatmung können Giftstoffe aus dem Körper geleitet werden. Dadurch wird der Körper alkalischer, was viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.
- Regt das innere Feuer „Agni“ an
- Aktiviert und durchblutet den ganzen Bauchbereich, fördert die Verdauung und beschleunigt die Entgiftungs- und Reinigungsprozesse des Körpers
- Stärkt die Bauchmuskulatur
Nadi Shodana – Wechselatmung
„Nadi“ bedeutet feinstoffliche Energiebahn, „Shodana“ bedeutet Reinigung. Diese Atemübung reinigt die Energiebahnen und bringt die rechte und linke Gehirnhälfte in Balance. Sie hat eine beruhigende Wirkung auf das gesamte System und hilft, inneres Gleichgewicht, Ruhe und Kraft zu finden.
- Beruhigung des Geistes und ausgleichende Wirkung bei Ängsten und Stress
- Emotionales Gleichgewicht
- Harmonisierung von Sympathikus und Parasympathikus
- Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut
- Stärkung des Zwerchfells und Vertiefung der Atmung
- Öffnung aller Nadis – feinstoffliche Energiekanäle, die die Lebensenergie (Chi) leiten und verteilen
Ujjayi – Die siegreiche Atmung
„Ujjayi“ bedeutet auf Sanskrit „siegreicher Atem“. Diese Atemtechnik fördert die Atemkontrolle und sorgt dafür, dass du tiefer und bewusster in den Bauch atmest. Sie wirkt sowohl entspannend als auch energetisierend.
Ujjayi hat eine meditative Wirkung und kann, besonders bei innerem Durcheinander, zu Beginn jeder Atemmeditation angewendet werden, um besser in die Ruhe zu kommen. Sie löst muskuläre Verspannungen, reguliert den Blutdruck und fördert den freien Fluss des Pranas durch den Körper. Bei längerer Praxis aktiviert sie auch das Wurzelchakra und hilft der Energie, nach oben zu steigen.
- Die Ujjayi-Atmung lässt sich wunderbar mit der tiefen Bauchatmung kombinieren und eignet sich gut als Gehmeditation, z. B. bei einem Waldspaziergang – wirkungsvoll und sehr entspannend.
Brahmari – Heitere Bienensummen-Atmung
Dieses Pranayama ist sehr beliebt, da es bei den meisten Menschen ein Gefühl der Heiterkeit verbreitet. Bei dieser Übung imitieren wir das Summen einer Biene, wobei man auch visualisieren kann, wie sie den Nektar einer Blume aufnimmt. Der Nektar ist bei den Yogis ein beliebtes Symbol für Ekstase oder das Einswerden mit Allem.
Eine wichtige Eigenschaft von Brahmari ist die beruhigende Wirkung auf den Geist und das Gefühl der Heiterkeit, das durch die Praxis ausgelöst wird. Durch das Summen entsteht in allen Resonanzräumen des Körpers – vor allem im Kopf, Nacken und Brustraum – eine starke Vibration. Dies verbessert die Durchblutung des Gewebes, was zu einer angenehmen Wärme und einem leichten Kribbeln in diesen Körperzonen führt.
Bhastrika – die Blasebalgatmung
- Ähnlich wie Kapalabhati ist Bhastrika ein sehr kraft- und geräuschvolles Pranayama. Bhastrika wärmt den ganzen Körper spürbar durch; man gerät ins Schwitzen. –
- leicht verstopfte Nasengänge werden frei. –
- Die Blasebalgatmung reinigt die Atemwege, erhöht die Lungenkapazität, verbessert die Lungeneffizienz, heizt den Körper bei Kälte oder Frieren auf.
- lindert Halsentzündungen und steigert das Verdauungsfeuer.
- das Herz wird weit, liebes- und hingabefähig.